Jetzt geht es richtig los, ihr seid (endlich) keine Erstis mehr, habt die ersten Freundschaften geschlossen und erlebt vermutlich euren ersten Sommer in Marburg. Den könnt ihr mit ein bisschen Organisation auch genießen, aber die Uni solltet ihr nicht schleifen lassen- auch wenn es schwer fällt!
Aber man munkelt, dass es sich auch auf den Lahnwiesen gut lernen lässt!
Es ist soweit! Nun lernt ihr einen weiteren der großen 3 kennen! Biochemie!
Der Kurs im 2. Semester beinhaltet neben der wöchentlichen Vorlesung auch ein Seminar mit drei Terminen.
Ihr bekommt die ersten Einblicke zu grundlegenden und bedeutenden Strukturen der Biochemie, die besonders im 3. Semester wieder wichtig werden, sprich wer sie jetzt schon lernt hat einen kleinen Vorteil im nächsten Semester (und eventuell auch weniger Stress).
In den Seminaren besprecht ihr dann Themen aus den Vorlesungen und wiederholt diese intensiv. So besprecht ihr nicht nur Grundlagen, sondern geht auch erstmals auf Enzyme und Stoffwechselwege ein!
Hier bekommt ihr Aufgaben zur Vorbereitung auf kmed gestellt, die ihr (am besten natürlich schon bearbeitet) mitbringt, diese in kleinen Gruppen dann besprecht und einander in Form eines Vortrags dann vorstellt.
Am Ende des Semesters folgt dann auch eine E-Klausur, die sich auf die Vorlesung und die Seminare beziehen.
Und noch einmal!
Chemie sollte für euch jetzt schon ein alter Bekannter sein.
Dieses Semester werdet ihr die Organische Chemie kennen lernen und könnt diese in Biochemie direkt anwenden.
Ihr habt wieder eine wöchentliche Vorlesung und ein Praktikum (mit ein paar spannenden Experimenten). In den Vorlesungen werden z.B. verschiedene Reaktionsmechanismen erklärt, essentiell für die organische Chemie.
Die Praktika sind wieder am Wochenende. auch eure Partner sind noch immer die alten (und die Boxenassis meist auch). Die Experimente sind bunt und helfen dir dabei, den manchmal vielleicht doch recht trockenen Lernstoff zu verstehen!
Hier macht es auch Sinn direkt von Anfang an mitzuhalten, Lerngruppen zu schließen und den Stoff nicht schleifen zu lassen.
Wie die Klausur am Ende abläuft ähnelt der im 1. Semester.
weitere Infos findet ihr hier: Chemiepraktikum für Mediziner
Das wahrscheinlich zeitaufwendigste Fach dieses Semesters. Hier solltet ihr immer am Ball bleiben und das von Anfang an!
Histologie ist die mikroskopische Anatomie. Das bedeutet, dass ihr euch jetzt mit einem Mikroskop anfreunden solltet und in eine ziemlich kleine Welt eintaucht, und auch schon einiges über die Physiologie der Organe lernt.
Der Kurs besteht aus zwei Vorlesungen pro Woche, dem Mikroskopie Kurs, der jede Woche für ca. 3 Stunden stattfindet, und zwei Prüfungen.
Der Kurs ist im Semester in zwei Teile aufgeteilt. Im 1. Abschnitt behandelt ihr die Grundlagen der Histologie, die Gewebelehre. Ihr lernt, wie z.B. verschiedene Muskel- und Nervengewebe aussehen, und woran man diese unterscheidet. Der nach einigen Wochen wird eine Klausur über das bisher gelernte geschrieben. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, ihr müsst Funktionen kennen, Aufbau, oder auch Bilder erkennen.
Danach geht dann der 2. Abschnitt des Kurses los: Die Organhistologie. Hier lernt ihr dann wie die einzelnen Organe unter dem Mikroskop ausschauen, und lernt auch schon einiges über die Funktionen.
Wenn am Ende des Semesters dann die Klausurenphase ansteht, gibt es auch in Histologie eine mündliche Prüfung. Die unterscheidet sich nun zu der Anatomie Prüfung im 1. Semester. Ihr kennt nämlich eure*n Prüfer*in vorher nicht.
Ihr werdet zufällig einem*r Prüfer*in zugeteilt, der euch dann zwei Präparate gibt. Diese könnt ihr euch dann in einer Vorbereitungszeit (ca. 10-15 Minuten) genau anschauen, über Differentialdiagnosen erschließen um was es sich handelt, und euch die Funktionen herleiten. Und dann werdet ihr 5-10 Minuten geprüft. Und dann ist alles schon wieder vorbei.
Aus Erfahrung lässt sich sagen, dass ihr am besten am Ball bleibt. Es ist hilfreich immer auf den jeweiligen Kurs vorbereitet zu sein, nicht nur damit ihr versteht, was ihr da betrachtet, sondern auch, damit ihr am Ende nicht im Stress versinkt!
Hilfreich ist hier z.B. auch der virtuelle Kurskasten, über den ihr die Präparate auch von Zuhause oder der Bibliothek bequem betrachten könnt, was euch beim Lernen helfen kann.
Alle Guten Dinge sind... 3!
Denn Physik habt ihr jetzt nur noch alle 3 Wochen. Also: Aufatmen! Ihr müsst jetzt nur noch alle 3 Wochen den Mt. Everest von Marburg erklimmen.
Grundsätzlich ist das Praktikum wieder so aufgebaut wie im 1. Semester. Ihr habt vorgedruckte Protokolle, die ihr zu jedem Praktikumstag ausgedruckt mitbringen müsst. Um ein Vortestat zu bekommen müsst ihr euch natürlich wieder vorbereiten und ordentlich mitmachen, aber die Experimente sind spannend, also es lohnt sich! Das Haupttestat bekommt ihr nach Abgabe des Protokolls (und eventuellen Korrekturen) auf eurem Testatschein vermerkt.
Die Klausur beinhaltet dann die vier Experimente, und wenn ihr diese geschafft habt, dann habt ihr auch schon diesen Schein in der Tasche!
Und das Letzte der 3 großen Fächer, jetzt könnt ihr anfangen die Physiologie lieben zu lernen!
Auch hier ist erstmal ein kleiner Einstieg angedacht, aber so langsam wird's richtig medizinisch und ihr lernt wie der Körper so funktioniert (und teilweise auch schon was passiert, wenn der Körper nicht so richtig funktioniert).
Ihr habt die Möglichkeit an einer wöchentlichen Vorlesung teilzunehmen, bei der ihr auch schon einige Dozenten kennen lernen dürft.
Neben den Vorlesungen seid ihr auch in Seminargruppen eingeteilt. Im Mittelpunkt des Seminars stehen die Referate der Studenten. Am Anfang des Semesters wird eingeteilt welches Thema ihr behandelt und ob ihr alleine oder zusammen mit einer*m Kommilitonen*in das Referat haltet. Ihr bekommt einige Abbildungen vorgegeben und sollt eine eigene Präsentation erstellen und euren Kommilitonen erklären worum es geht.
Natürlich solltet ihr euch nicht nur auf euer eigenes Thema vorbereiten, sondern auch auf die der anderen, so müsst ihr am Ende des Semesters nicht alles auf einmal wiederholen.
Auch hier gilt: viel wird euch im 3. Semester bekannt vorkommen, also wer hier ordentlich mitmacht, der hat hinterher weniger Stress!
Am Ende habt ihr auch hier eine E-Klausur, die auf euch wartet. Hier wird auch wieder alles gefragt, was in den Vorlesungen und den Seminaren besprochen wurde.
Die medizinische Psychologie wird euch die nächsten zwei Semester als Kurs begleiten.
Hier werdet ihr nicht nur eine wöchentliche Vorlesung im Stundenplan stehen haben, sondern auch einen Kurs haben. Hier lernt von A bis Z super viele Kompetenzen. Von Pawlos, über Stress bis zum Gespräch mit Kindern bekommt ihr einen großen Einblick in die medizinische Psychologie. Der Kurs findet genau wie die Vorlesung wöchentlich statt. Prüfungsleistung ist nicht nur die Klausur am Ende des Semesters, sondern auch kleine Überprüfungen zu jedem der Kurstage, die bis zum nächsten Kurstag immer erledigt werden müssen. Die Klausur beinhaltet dann die Themen, die besprochen werden, und es schadet auch nicht mal zu schauen, was man so für's Physikum wissen muss.
Als kleine Aufgabe, die man dann in der langen vorlesungsfreien Zeit zwischen dem SS und dem WS erledigen muss, ist das Gespräch mit einem chronisch kranken Patienten. Denn ihr müsst euren ersten Anamnesebericht schreiben, in dem ihr euch besonders auf die psychisch-soziale Ebene konzentriert. Dazu bekommt ihr auf jeden Fall früh genug Informationen, und beschäftigen müsst ihr euch erst nach dem Klausurenstress!
Soziologie kennt ihr ja bereits aus dem 1. Semester., dieses Semester läuft es aber ein wenig anders.
Ihr werdet in Gruppen eingeteilt und müsst Referate vorbereiten zu einem Thema.
Meist bekommt ihr Studien oder Artikel, die ihr bearbeiten müsst und den anderen Teilnehmern des Kurses vorstellen müsst.
Die Themen sind meist sehr spannend und bieten eine Grundlage für Diskussionen.
Ihr lernt viel über das Gesundheitssystem in Deutschland, aber auch zu Patientenverhalten und weiteren Themen.
Wenn ihr euch erinnert, dann habt ihr im 1. Semester keine Klausur geschrieben. Die kommt jetzt in Form einer E-Klausur auf euch zu.
Die Klausur beinhaltet also Themen aus den ersten beiden Semestern- nicht vergessen! :)
Ihr fragt euch manchmal, wieso ihr den ganzen Kram lernt? Ihr wollt mal einen Einblick in die "richtige Medizin" erhalten, die nach dem Physikum auf euch wartet? Das bietet die Einführung in die Klinik, mit den Vorlesungen über Bildgebende Verfahren und den Fallvorstellungen. Nicht ohne Grund erhält diese Veranstaltungsreihe regelmäßig sehr gute Bewertungen. Aber Achtung: Besonders die Bildgebung ist am Anfang sehr technisch und wird von vielen Studierenden nach spätestens der dritten Veranstaltung nicht mehr besucht. Dabei wird es nach den Grundlagen richtig spannend und es gibt viel für die Klinik zu lernen.
Also: Dranbleiben, es lohnt sich!