Das dritte Semester

Obacht! Das dritte Semester hat es in sich. Wer es erfolgreich hinter sich bringt hat allerdings auch eine große Hürde im Studienverlauf überwunden und viel Neues, auch später noch sehr Wichtiges, gelernt. Denjenigen, die Weihnachten feiern sei angeraten, sich bereits bis Ende Oktober um Geschenke gekümmert zu haben ;-)

Anatomie

Im dritten Semester zeigt die Anatomie nochmal so richtig, was sie zu bieten hat. Im Prinzip umfasst der Präpkurs die gesamte Anatomie des Rumpfes, des Halses und des Kopfes (außer Neuro, aber mit Hirnnerven).

Der Präparierkurs selbst findet in der Zeit vor der Weihnachtspause zweimal wöchentlich statt. Hier werdet ihr wieder an der Leiche präparieren und eure Bremser*innen und Dozent*innen werden euch vieles erklären und abfragen. Wahrscheinlich werdet ihr von den Bremser*innen auch einen Lernplan bekommen. Haltet euch auf jeden Fall daran und fangt früh an zu lernen – wenn nicht schon in den Semesterferien, dann spätestens zu Semesterbeginn. Des Weiteren solltet ihr es vermeiden, euch zu viele andere Termine vor Weihnachten zu legen; wie gesagt, es ist wirklich viel Stoff und ihr habt auch noch andere Fächer.

Zusätzlich zum Präparierkurs gibt es zweimal wöchentlich eine Vorlesung sowie insgesamt 8 Seminartermine, 4 davon von der Anatomie, 4 von unterschiedlichen klinischen Disziplinen. Bereitet euch auch auf die Seminare vor, viele Dozenten erwarten eine gute Vorbereitung. Noch wichtiger aber: Gut vorbereitet bringen euch die Seminare richtig viel und helfen euch die komplexeren Zusammenhänge zu verstehen.

Die Prüfung selbst besteht aus einer E-Klausur und einer im Durchschnitt 10 Minuten dauernden mündlichen Teil bei eurer*m Tischdozent*in. Diese finden in den Wochen vor der Weihnachtspause statt. Nach dem mündlichen Teil wartet vor der Anatomie frischer Glühwein auf euch ;-)

Biochemie

Die Biochemie ist im dritten Semester auch nicht zu vernachlässigen, insbesondere die Praktika nicht. Davon habt ihr sieben Stück, mit jeweils einer kurzen Einführung und einem Testat. In diesen Testaten müssen über alle Seminare hinweg durchschnittlich mindestens 75% erreicht werden. Ansonsten müsstet ihr ins Gesamttestat. Ebenso müssen in den einzelnen Testaten jeweils 50% erreicht werden. Wer die 75%-Hürde schafft, aber in maximal einem Testat unter 50% hat, kann für dieses am Ende des Semester in der Einzeltestatwiederholung.

Auch wenn Anatomie viel sein mag - es empfiehlt sich mehrere Tage vor den einzelnen Seminarterminen mit dem Vorbereiten zu beginnen, bei einigen – je nach Stoffmenge- darf es auch mal über einer Woche sein. In den jeweiligen Praktikumsanleitungen finden sich die vorzubereitenden Themen, auch gibt es in kmed für jeden Praktikumstag ein Übungstestat. Darüber hinaus gibt es eine wöchentliche Vorlesung (sehr empfehlenswert). Auch wenn ihr nicht hingeht bieten die Folien einen guten Überblick. Darüber hinaus habt ihr insgesamt fünf Seminare (B) zu bestimmten Themen wie z.B. Vitamine. Je besser ihr euch hier vorbereitet, desto mehr könnt ihr auch mitnehmen.

Physiologie

Die Physiologie im dritten Semester umfasst ebenfalls Praktika, Seminare sowie eine Vorlesung die zweimal wöchentlich stattfindet. Inhalt ist diesmal die gesamte Organphysiologie. Die Seminare heben einen ähnlichen Ablauf wie im zweiten Semester. Sie finden ab November wöchentlich statt und bauen auf Referaten (3 pro Seminar) auf, die im Voraus nach einer Liste, die ihr zu Beginn des Semsters bekommt alleine oder zu Zweit vorbereitet werden müssen. Diese werden anschließend mit eurem*r jeweiligen Dozent*in nachbesprochen und ergänzt. Wie immer gilt: Je besser man vorbereitet ist, desto mehr nimmt man mit. Zusätzlich gibt es insgesamt sieben Praktikumstermine zu den unterschiedlichen Organen. Neben den sehr theoretischen Seminaren bieten diese eine praktisch orientierte Abwechslung, zum Beispiel werden diagnostische Verfahren wie Spirometrien oder das Schreiben und anfängliche Auswerten von EKGs durchgeführt. Zu Beginn eines jeden Praktikums wird ein Eingangstestat geschrieben, das 5 Fragen umfasst von denen jeweils 3 richtig sein müssen. Wer das nicht schafft bekommt noch während des Praktikums Bescheid und muss dann eine zweiseitige Ausarbeitung über ein festgelegtes Thema schreiben, dass mit dem Inhalt des Praktikumstages zusammen hängt.

Am Ende des Semesters wird eine Klausur geschrieben (Wenn ihr alles andere geschafft habt, die einzige in dieser Klausurenphase ;-) ). Wer sich auf der einen Seite ordentlich auf die jeweiligen Seminare und Praktika vorbereitet hat, wird schon eine guten Überblick haben und sich entspannt in zwei bis drei Wochen vorbereiten können. Wer Physiologie bisher ein bisschen vernachlässigt hat, wird vermutlich ein wenig länger brauchen. Auf der anderen Seite ist die Physiologie-Klausur nämlich auch nicht zu unterschätzen; die Fragen haben meist ein deutlich höheres Niveau als die in den Praktikumstestaten.

Kleiner Nachtrag nach dem Physikum: Wer vorausschauend lernen will, sollte den Stoff nicht nur in der Physiologieklausur anwenden sondern auch mündlich erklären können (Ja, auch die Diagramme). Daher lohnt es sich sehr auch für diese (nur) schriftliche Klausur schon in Kleingruppen zu lernen und zu wiederholen. Ist zwar erstmal ein bisschen mehr zu tun, spart euch aber sehr viel Stress und Arbeit im Sommer!

Psychologie

Dieses Semester könnt ihr euch im Voraus aussuchen, was ihr machen möchtet.

Zur Auswahl gibt es das Selbssicherheitstraining (SST) oder eine Einführung in die Evidenzbasierte Medizin (EBM). Beides wird  auf Deutsch und auf Englisch angeboten.

Zum Selbstsicherheitstraining:
Hier beschäftigt ihr euch mit unterschiedlichen Kompetenzen der Kommunikation. Ihr lernt Methoden wie man zielführend Gespräche führt, wie man Bitten und Forderungen stellt, und auch wie man Gefühle ausdrückt- alles im Rahmen des Gesprächs mit Patienten. Da geht es denn beispielsweise darum, was ihr schon im Pflegepraktikum erlebt habt, oder auch wie man einem Patienten schlechte Nachrichten überbringt. Oft bereitet ihr Szenen in Gruppenarbeit vor, und besprecht diese dann in eurer großen Gruppe, analysiert einander und auch euch selber. Es bringt also hier mitzumachen, nicht nur für dein Studium, sondern auch für dich selber.

Außerdem habt ihr die Möglichkeit am Ende des Kurses mit einem chronisch kranken Patienten ein Gespräch zu führen, dies wird gefilmt und ihr bekommt dieses mitgegeben. Das dauert ca. 10 bis 15 Minuten, und danach geht es wieder in den Kurs.

Zu EBM:
Sollte euch wissenschaftliches Arbeiten ansprechen und euch insbesondere interessieren, wie ihr aktuelle Erkenntnisse filtern, einordnen und als spätere Ärztin oder Arzt in eurer Handeln mit einfließen lassen könnt, dann seid ihr hier richtig. Grob lässt sich der Kurs in zwei Teile aufteilen. Zunächst werden theoretische und statistische Grundlagen zum Studiendesign besprochen. Hierzu muss jede*r Teilnehme*in ein kleines 5-10 minütiges Referat zu einem zuvor festgelegten Thema aus diesem Bereich erstellen. Später werden Studien zu unterschiedlichen Fragestellungen durch die Teilnehmenden vorgestellt und besprochen.

Zusätzlich werdet ihr dieses Semester die AA (Anonyme Alkoholiker) kennen lernen. Im Rahmen eines Termins hört ihr verschiedene Geschichten von Alkoholikern oder auch Angehörigen, im Anschluss könnt ihr noch Fragen stellen.